Brauchtum um die Osterzeit
Palmesel
Palmzweige als Hausschutz
Gründonnerstag
Maundy Thursday
Karfreitag
Karsamstag
Ostern
Eierlauf
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Osterfeuer
Ostereier
Osterlamm
Osterhase
Osterreiten
Osterwasser
Ostern in den Fünfzigern
Unterschied Katholisch - Evangelisch
Stellenwert von Ostern
zuletzt aktualisiert:
24.03.2013
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Karfreitag
Vielfältig sind die Bräuche und Gedanken, die die Menschen zu Karfreitag, dem Todestag Christi, vollziehen. Die Glocken schweigen, die Kinder rufen mit ihren Rätschen zum Gebet. Am Gründonnerstag oder Karfreitag säte man sogar Blumen, zum Beispiel Nelken, Maßliebchen und Levkojen. Sie sollten dann besonders bunt und voll werden.
Besondere Kräfte spricht man dem Karfreitags-Ei zu, das Ei, das an diesem Tag gelegt wurde, war früher für die Schulkinder wichtig. Man hat die gebackenen großen und kleinen Buchstaben vom ABC ganz fein verhackt und mit dem ebenfalls feingewiegten hart gekochten Karfreitags- Ei vermengt und den Kindern zu essen gegeben, die im Frühjahr zur Schule kamen. Das sollte ihnen das Lernen erleichtern und sie schlau machen.
Am Karfreitag unterbleibt alle Werktagsarbeit. Es darf auch keine Wäsche draußen hängen, das bringt Unglück.
Auf dem Lande gab es für den Karfreitag bestimmte Verbote. Weil die belebte und die unbelebte Natur an der allgemeinen Trauer teilnehmen sollte , unterblieben auch in nichtevangelischen Gegenden alle geräuschvollen Arbeiten, vor allem das Graben und das Pflügen, um den Herrn nicht im Grabe zu stören. Handwerker arbeiten vor allem nicht mit Werkzeugen aus Eisen oder solchen Werkzeugen wie Zange und Hammer, die an die Marterwerkzeuge erinnern.
In Süddeutschland und Österreich war es auch üblich, das Herdfeuer zu löschen, um es mit dem Osterfeuer nach dem Gottesdienst neu zu entfachen.
Es ist dagegen üblich, gerade an diesem Tag im Obstgarten zu arbeiten, man schlägt die Obstbäume, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern, schüttelt das welke Laub heraus, umwindet sie wie zu Weihnachten mit Strohseilen und begießt sie möglichst mit geweihtem Wasser. Karfreitag-Fisch: Im Binnenland aß man entweder frischen Fisch aus Teich oder F1uss, oder es gab ein Gericht aus getrocknetem Fisch, meist Stockfisch (an der Luft getrockneter Kabeljau) oder Klippfisch (gesalzener und getrockneter Kabeljau). Der nur gesalzene Kabeljau, Laberdan, tauchte auch immer in klassischen Karfreitagsgerichten auf.
Karfreitags-Brezeln sind Symbole der Fesseln Christi. Es war in Süddeutschland Sitte, dass der Bräutigam seiner Braut an diesem Tag Brezeln brachte, bis zu vier Dutzend, auf einem Stecken aufgefädelt.
Karfreitags-Speisen:
In Tirol backte man Ölkuchen, aus Hanf-, Lein- und Rapsöl, den typischen Fastenölen, weil Butter, die vom Tier stammt, erst wieder Ostern erlaubt ist. In Baden und in Schwaben gab es Eierkuchen, in vielen Gegenden Brezeln, in Bunzlau so genannte Judasse, Hefegebäck in Form eines gedrehten Strickes, Symbole für den Strick, mit dem sich Judas erhängte.
In Nordengland gab es einen Kräuterpudding, doch allgemein sind in England am Good Friday, wie der Karfreitag dort heißt, sogenannte Kreuzbrote üblich.
Marterbrote oder Kreuzbrote sind ursprünglich Weizenbrote der Frühlingsfeste bei Griechen, Sachsen und Römern gewesen, die man sich gegen Krankheit und Feuersbrunst das ganze Jahr aufgehoben hat. Die Sitte blieb, und es war nicht nur üblich, sondern auch löblich, am Karfreitag in der Früh frisches Brot zu backen. Die Kreuzbrote bestehen aus einem normalen Hefeteig, der mit einer Prise Zimt, einem halben Teelöffel gemischten Gewürzen, einer Hand voll Rosinen und einem Esslöffel Zitronat und Orangeat verknetet und zu kleinen Kugeln gerollt wird. Wenn sie zu Brötchen aufgegangen sind, wird die Oberfläche kreuzweise eingeschnitten, oder man rollt Makronenteig zu dünnen Streifen und legt diesen kreuzförmig auf die Brötchen. So oder so werden die Kreuzbrötchen mit verquirltem Ei bepinselt und bei starker Hitze braun gebacken.
Es wird gesagt, dass die Briten schon in heidnischen Zeiten zur Feier des Frühlingsanfangs kleine Brote und anderes Gebäck gegessen hätten, das mit magischen Symbolen versehen war. Die ersten christlichen Missionare waren nicht imstande, diese Sitte auszurotten und ersetzten deshalb kurzerhand die heidnischen Zeichen durch das christliche Kreuz.
In Schweden wurden aus Hefeteig Kreuze gebacken, die man zum selbst gebrauten Bier aß oder in F1eischbrühe tauchte. Die nordischen Brezeln werden oft als Entsagungsopfer bezeichnet, als Trauergebäck, das auf den Totenarmring der Germanen zurückweisen soll.
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